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China: Beliebtes Portal für Muslime nach regierungskritischem Post nicht erreichbar

Zu der Sperre kam es nach der Veröffentlichung eines offenen Briefes von Studenten an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping, in dem er dazu aufgefordert wird, die „brutale Unterdrückung“ von Aktivisten zu stoppen und diejenigen sofort freizulassen, die vom Staat inhaftiert worden seien.

(Archivfoto: Screenshot)
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Germersheim (nex) – Seit dem gestrigen Mittwoch ist die beliebteste Online-Community für Muslime nicht erreichbar, es kommt lediglich die Meldung, dass „die Seite in Bearbeitung ist“.

Die Webseite „Zhongmu Wang“ oder 2muslim.com existiert seit 2003 und dient archivierten Beschreibungen zufolge als ein „Online-Netzwerk für Muslime, die den Islam teilen“.

Zwei weitere an die Seite angeschlossene Webseiten sind ebenfalls nicht verfügbar. Ein Account sei „nicht normal“ und die andere verstoße „gegen die Vorschriften“.

In China leben offiziell über 23 Millionen Muslime, unabhängigen Schätzungen zufolge könnten es über 50 Millionen sein und China damit in die Top Ten der Länder mit den meisten muslimischen Einwohnern befördern.

Zu der Sperre kam es nach der Veröffentlichung eines offenen Briefes von Studenten an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping, in dem er dazu aufgefordert wird, die „brutale Unterdrückung“ von Aktivisten zu stoppen und diejenigen sofort freizulassen, die vom Staat inhaftiert worden seien.

In der Petition wird Xi dafür kritisiert, seit seinem Amtsamtritt im Jahr 2012 die Verhaftungswelle gegen Dissidenten zu ignorieren. Hunderte Abgeordnete, Aktivisten und Akademiker seien inhaftiert und Dutzende ins Gefängnis gesperrt worden:

Sie sind nicht verantwortlich für all die Verbrechen des totalitären Systems, aber da Sie das Oberhaupt dieses totalitären Systems und der Oberbefehlshaber dieser Unterdrückung sind, müssen Sie Verantwortung für das Blut und die Tränen übernehmen, die nun fließen.“

Die chinesische Regierung ist sehr ungerecht zu den Muslimen in China, vor allem zu denen in dem Autonomen Gebiet Xinjiang“, betonte Anthony Chang, einer der Mitverfasser des Briefes und Student an der Queensland-Universität in Australien, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.