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Anschlag in Berlin: Auch diesmal Ausweis aufgetaucht

Der Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin beschäftigt Öffentlichkeit, Polizei, Politik und Medien gleichermaßen. Keine Stunde, in der nicht neue Mutmaßungen über den Fall angestellt werden.

(Foto: T.Saglam)
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Weihnachtsmarkt-Attentat: Tunesier im Fadenkreuz der Ermittlungen

Berlin (nex) – Der Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin beschäftigt Öffentlichkeit, Polizei, Politik und Medien gleichermaßen. Keine Stunde, in der nicht neue Mutmaßungen über den Fall angestellt werden.

Bis zur Stunde gibt es in ganzen Bundesgebiet groß angelegte Polizeieinsätze. Die Polizei sucht nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin einen tunesischen Staatsbürger namens Anis A. Das meldet das Nachrichtenmagazin SPIEGEL in seiner Online-Ausgabe. Danach hätten die Ermittler unter dem Fahrersitz des Tatfahrzeuges ein entsprechendes Ausweisdokument gefunden. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Duldungsbescheinigung des 1992 in Tataouine geborenen Mannes.

Verschiedene Identitäten

Offenbar war der Tatverdächtige, so die »Allgemeine Zeitung« in Mainz, auch mit falschem Namen und verschiedenen Geburtsdaten unterwegs gewesen. Diese Ausweisdokumente seien auf den Namen Ahmed A. im Kreis Kleve in Nordrhein-Westfalen ausgestellt worden. Zur Ergreifung des Mannes haben die Ermittler jetzt beim Generalbundesanwalt eine Öffentlichkeitsfahndung beantragt. Die »Deutsche Presseagentur« berichtet, Anis A. sei bereits im November Gegenstand einer Sitzung des gemeinsamen Terrorabwehrzentrums von Bund und Ländern gewesen. Er galt also als Gefährder.

Einsätze auch in NRW

Im Sommer, berichtet die BILD-Zeitung, sei der Mann wegen gefährlicher Körperverletzung aufgefallen. Weil er aber untergetaucht war, sei es nicht zu einer Verurteilung gekommen. Die Ermittler gehen nach derzeitigem Stand davon aus, dass der Tatverdächtige verletzt ist. So berichtet der RBB inzwischen, dass die Polizei sämtliche Krankenhäuser in Berlin und Brandenburg absuche. Weitere Einsätze finden zur Stunde in Nordrhein-Westfalen im raum Emmerich statt.

Neue Rätsel

Derweil gibt der spektakuläre Fall noch zahlreiche Rätsel auf. So hat etwa die Obduktion des polnischen LKW-Fahrers gezeigt, dass dieser bis zum Attentat gelebt haben muss. Seinen Schussverletzungen ist er demnach erst nach dem Eintreffen der Feuerwehr erlegen. Die Berliner Polizei geht bis heute mehr als 500 Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Trotz der angespannten Situation und dem Versuch der rechtspopulistischen AfD, die Stimmung anzuheizen, bleibt die Bevölkerung ruhig. Nach Informationen der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« stufe eine große Mehrheit der Deutschen das eigene Land auch nach dem Anschlag weiter als sicher ein.