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Türkei: Vereinbarung mit Katar ist erster Schritt zu einem Freihandelsabkommen

Die Türkei und das Golfemirat Katar haben am Donnerstag eine Vereinbarung geschlossen, die zahlreiche bereits vorbereitete Abkommen in Kraft setzt. Die beiden Länder planen in den nächsten Jahren eine deutliche Ausweitung ihrer wechselseitigen Wirtschaftsbeziehungen.

(Foto: AA)
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Ankara (nex) – Während sich innerhalb der Europäischen Union eine beispiellose Koalition gegen den EU-Beitritt der Türkei formiert, hat sich Letztere in dieser Woche nach Großbritannien nun auch mit Katar an einen Tisch gesetzt, um die Umsetzung eines Freihandelsabkommens in die Wege zu leiten.

Die Türkei und Katar haben am Donnerstag eine Verständigungsvereinbarung unterzeichnet, die den Abschluss mehrerer bereits zuvor ausgehandelter Verträge besiegeln soll.

Der stellvertretende türkische Premierminister Mehmet Simsek und Katars Wirtschaftsminister Scheich Ahmed bin Jassim al-Thani unterfertigten die Vereinbarung in Istanbul. Simsek gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass eine stärkere Verankerung der Beziehungen, wie diese Übereinkunft sie bewirkt, auch die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern voranbringen wird.

„Heute wurde eine Reihe von Entscheidungen gefällt, unter anderem die Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens im Bereich der Zollgebühren. Auch Freihandelszonen standen bereits auf der Agenda der 5. Gemeinsamen Wirtschaftskommission“, erklärte Simsek.

„Im Rahmen der nunmehrigen 6. Gemeinsamen Wirtschaftskommission haben wir die bereits dort vorbereitete Verständigungsvereinbarung finalisieren können.“ Wenn die Türkei mit katarischen Führern zusammenkomme, werde nur über Chancen gesprochen, beispielsweise in der Türkei selbst, in Katar, den Golfstaaten und auch anderen Ländern, so Simsek.

„Deshalb sollten wir uns stärker auf konkrete Projekte fokussieren“, erklärte der Minister weiter. „Wir haben signifikante Verbesserungen im bilateralen Handel erreicht, aber wir sind immer noch weit vom gewünschten Level entfernt.“ Mit dem Abschluss der Vereinbarung soll das angestrebte bilaterale Handelsvolumen jedoch ein ungleich höheres Niveau erreichen können als dies der Fall war – und sie soll den Weg zu einem angestrebten Freihandelsabkommen ebnen.

Derzeit, so Simsek, arbeiten 99 Unternehmen mit katarischen Beteiligungen in der Türkei zu finden. Deren Anzahl werde in den kommenden Jahren voraussichtlich wachsen.


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