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Demos gegen Terror
Türkei: Proteste vor französischer Botschaft gegen PKK-Terror

Familien von getöteten türkischen Staatsangehörigen, Veteranen und Dorfwächtern haben am Freitag vor der französischen Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara protestiert, weil, so die Demonstranten, Frankreich die Terrororganisation PKK unterstütze.

(Foto: AA)
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Ankara (nex) – Familien von getöteten türkischen Staatsangehörigen, Veteranen und Dorfwächtern haben am Freitag vor der französischen Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara protestiert, weil, so die Demonstranten, Frankreich die Terrororganisation PKK unterstütze.

Die etwa 200 Menschen versammelten sich vor dem Botschaftsgebäude. Sie trugen Banner mit den Aufschriften „Terror trifft auch euch“ und „Hört auf, Terror zu unterstützen“. Die Gruppe legte auch eine Schweigeminute zum Gedenken der Verstorbenen ein und sang die türkische Nationalhymne.

In einer Erklärung des Vereins für die Demokratiemärtyrer, Veteranen und Terroropfer sagte der Vorsitzende Ziya Sözen, dass sie sich zuvor auch vor der deutschen und der belgischen Botschaft eingefunden hätten, um gegen deren, so Sözen, „Unterstützung der PKK“ zu protestieren:

„Natürlich stehen wir hinter Frankreich bei seinem Kampf gegen den Terror und wir unterstützen Frankreich ganz sicher. Als Land und Leute verurteilen wir die Terroranschläge in Frankreich aufs Schärfste und sind der Meinung, dass wir die gleiche Sensibilität von Frankreich erwarten dürfen.“

Sözen wies darauf hin, dass Frankreich Terroranschläge, die in der Türkei stattgefunden hätten, nicht verurteilt habe und fügte hinzu:

„Wir verurteilen Frankreich und andere europäische Länder für ihre Doppelmoral aufs Schärfste. Die PKK-Mitglieder, die sie als unschuldig bezeichnen, haben unseren Distriktgouverneur umgebracht, der dem türkischen Volk diente“, fuhr er fort. „Es darf nicht vergessen werden, dass jeder, der Terroristen schützt und unterstützt, Mittäter bei von Terroristen begangenen Morden ist.“

Der Gouverneur des Distrikts Derik in der Provinz Mardin, Muhammet Fatih Safitürk, erlag am Freitagmorgen seinen Verletzungen, die er sich bei einem PKK-Anschlag auf sein Büro am Tag zuvor zugezogen hatte.

Die Demonstranten hinterließen einen schwarzen Blumenkranz vor der französischen Botschaft. Einige warfen mit Eiern, die Bereitschaftspolizei schritt ein.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als eine Terrororganisation eingestuft. Sie hat im Juli vergangenen Jahres ihren 30-jährigen Kampf gegen den türkischen Staat wiederaufgenommen.

Seitdem wurden bei PKK-Anschlägen etwa 800 Sicherheitskräfte sowie zahlreiche Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, getötet, während bei Anti-Terror-Einsätzen bislang über 10.000 PKK-Terroristen außer Gefecht gesetzt wurden.


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