Start Auto & Motor Revolution in Ingolstadt Nach 100 Jahren: Audi schafft Fließbandfertigung ab

Revolution in Ingolstadt
Nach 100 Jahren: Audi schafft Fließbandfertigung ab

Als erster deutscher Autobauer will Audi nach 100 Jahren die Fließbandproduktion vollständig einstellen. An die Stelle der bisherigen Ablauforganisation werden 200 Montageinseln treten, die nach dem Prinzip der Supermarktkassen funktionieren.

(Foto: pixa)
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Audi ersetzt Fließbänder durch Montageinseln

Ingolstadt (nex) – Montageinsel statt Fließband: Audi will nach 100 Jahren seine Produktionsweise revolutionieren und die Autos bereits als Karosserie in der Phase der Herstellung mit den erforderlichen Voraussetzungen für einen autonomen und digitalisierten Betrieb ausstatten.

Dies berichten mehrere Medien unter Berufung auf die dpa. Die Idee dazu sollen bisherige Konzepte zum selbstfahrenden Auto sowie Warteschlangen an der Supermarktkasse gegeben haben, so Audi-Vorstand Hubert Waltl.

Das einst von Henry Ford konzipierte Fließband habe ausgedient, weil der Kunde ein Auto nach Maß und keine uniforme Massenanfertigung mehr wünsche. Bereits jetzt gäbe es in der Oberklasse keine identischen Fahrzeuge mehr, die vom Band laufen.

Das Problem wäre bislang gewesen, dass die Produktion stillstand, sobald ein Bauteil fehlte oder ein Umbau zu Gunsten einer neuen Linie erfolgte. Künftig werden 200 Montageinseln die Fließbänder ersetzen, kündigte Waltl an. Die Karosserie werde mithilfe von Robotern auf Transportwägen gepackt, die sich selbsttätig ihren Weg zu den entsprechenden Inseln suchten.

„Wie vor den Kassen im Supermarkt, wo sich der Kunde an der kürzeste Warteschlange anstellt, steuert das vernetzte Fahrzeug zunächst die Stationen an, wo die Auslastung niedriger ist“, äußerte der Ingenieur und Innovationsmanager Fabian Rusitschka gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Die Fahrzeuge würden die Station schneller verlassen, die Auslastung würde höher. Der Audi-Vorstand rechnet mit einem dadurch bedingten Produktivitäts-Plus von 20 Prozent. Mehrkosten sollen dadurch keine entstehen. Unter den deutschen Autobauern würde Audi damit Pionierarbeit leisten.