Start Panorama Ausland Herausforderung für Katastrophenschutz Istanbul: Forscher erwartet Mega-Erdbeben

Herausforderung für Katastrophenschutz
Istanbul: Forscher erwartet Mega-Erdbeben

Die Bosporusmetropole Istanbul wird sich offenbar auf ein Erdbeben einstellen müssen, das sich von der Marmara-Region her annähert. Ein französischer Forscher rechnet mit einer Stärke von 7,6 auf der Richter-Skala.

(Foto: pixa)
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Istanbul (nex) – Der französische Geophysiker Xavier Le Pichon, ein Forscher, der sich in den letzten 15 Jahren auf die Störungszone des Marmara-Meers konzentriert hat, hat vor einem potenziellen Erdbeben einer Stärke von 7,6 gewarnt, das langsam auf Istanbul zukommen könnte. Dies berichtet die Tageszeitung Hürriyet.

„Auf Grund politischer Unruhen und regionaler Konflikte wird es nicht weiter wahrgenommen, aber das Erdbeben wird eine Wirkung auf Istanbul haben und es kommt näher“, erklärte der Forscher.

Le Pichon bezieht sich in seiner Analyse auf Datenmaterial, das ihm das französische Forschungsschiff Le Suroit im letzten Monat überlassen worden war. Das Schiff war 1999 nach dem Erdbeben von Gölcük in die Türkei gekommen.

„Le Suroit hat im letzten Monat auch einen Artikel veröffentlicht, in dem es um die Entdeckung eines potenziellen Erdbebens ging“, so Le Pichon. „Die Marmara-Störungslinie, die ein Erdbeben herbeiführen wird, wird von türkischen Seismologen als ein einheitliches, durchlaufendes Blattverschiebungssystem beschrieben.“

Le Pichon erklärt, man habe 1999 bemerkt, wie die nordanatolische Störungslinie sich der Provinz Marmara genähert und auf ein einheitliche Linie zugelaufen sei.

„Wir beobachteten, dass die Geschwindigkeit der Fortbewegung bei 20 Millimetern jährlich liegt und fanden heraus, dass der letzte Riss in dieser Linie nach zwei größeren Erdbeben des Jahres 1766 in Istanbul aufgetreten war. Wir haben auch herausgefunden, dass es in den nächsten 30 Jahren ein Erdbeben der Stärke 7,6 geben wird“, warnte der Forscher.

Eine Forschungsarbeit aus dem Jahr 2001, die Prof. Celal Şengör und Prof. Tuncay Taymaz von der Technischen Universität Istanbul durchgeführt hatten, sowie eine Reihe weiterer Experten bestätigten die Informationen über die Störungslinie.

„Eine große Zahl an Forschern sagte damals, diese Daten konnten damals unter den gegebenen Umständen nicht adäquat erklärt werden“, so Le Pichon.