Philippinen
    Duterte über Flüchtlinge: „Ich werde sie alle willkommen heißen“

    Der philippinische Präsident wies darauf hin, dass westliche Länder auf einige Menschenrechtsfragen sehr bedacht seien, ihren Kurs aber plötzlich wechselten und „nein sagen, wenn es darauf ankommt, jene willkommen zu heißen, die aus Konfliktgebieten fliehen“.

    (Foto: AA)
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    Zamboanga City (nex) – Der philippinische Präsident Rodrigo „Rody“ Roa Duterte hat den Westen für seine Flüchtlingspolitik kritisiert und diesen in einem TV-Interview beschuldigt, Menschenrechtsfragen für eigene Zwecke zu missbrauchen.

    Duterte erklärte am vergangenen Freitagabend in der Al-Jazeera-Sendung 101 East, dass westliche Länder auf einige Menschenrechtsfragen sehr bedacht seien, ihren Kurs aber plötzlich wechselten und „nein sagen, wenn es darauf ankommt, jene willkommen zu heißen, die aus Konfliktgebieten fliehen“.

    Duterte wies darauf hin, dass die Philippinen Flüchtlinge „bis zum Gehtnichtmehr aufnehmen“ würden und betonte, dass seine Entscheidung auf dem Versagen des Westens, Hilfe zu leisten, beruhe.

    „Sie können immer herkommen“, so der Präsident. „Ich werde sie alle willkommen heißen“, fügte er hinzu, ohne darauf einzugehen, wie das Land mit 100 Millionen Einwohnern den Flüchtlingsstrom stemmen würde.

    In einem Bericht vom 5. Oktober erklärte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, dass die wohlhabendsten Länder der Welt „die wenigsten Flüchtlinge aufnähmen und am wenigsten für sie täten“.

    In dem Bericht wurde des Weiteren darauf hingewiesen, dass bei den zehn Ländern, die die meisten Flüchtlinge aufgenommen haben, Jordanien mit mehr als 2,7 Millionen den ersten und die Türkei mit über 2,5 Millionen den zweiten Platz belegten. Pakistan komme mit 1,6 Millionen Flüchtlingen auf den dritten und der Libanon mit mehr als 1,5 Millionen auf den vierten Platz.

    Seit seiner Wahl zum Präsidenten wurde Duterte international für sein hartes Durchgreifen gegen Drogen scharf verurteilt. Sowohl die EU als auch die USA haben ihn der Verletzung der Menschenrechte beschuldigt, da dieser Todesschwadronen zur Tötung von Drogendealern und -konsumenten eingesetzt haben soll. Seit Dutertes Amtsantritt am 30. Juni sind mehr als 3.680 Menschen von Polizei und unbekannten Angreifern getötet worden.