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Bulgarien: Forscher entdecken osmanische Schiffe im Schwarzen Meer

Die Wracks seien ein unerwartetes faszinierendes Bonusgeschenk gewesen, erklärte Professor Jon Adams, Gründungsdirektor und Leiter des Zentrums für Unterwasserarchäologie (CMA) der University of Southampton, in einer Pressemitteilung.

(Foto: Screenshot/Twitter)
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Istanbul (nex) – Forscher des Schwarzmeer-Unterwasserarchäologie-Projekts (Black Sea MAP) waren dabei, mit einem ferngesteuerten U-Boot den Meeresboden vor der bulgarischen Küste zu untersuchen, als sie Schiffswracks entdeckten, von denen viele vermutlich aus dem Osmanischen und Byzantinischen Reich stammen und mehrere Jahrhunderte alt sind.

Die Wracks seien ein unerwartetes faszinierendes Bonusgeschenk gewesen, erklärte Professor Jon Adams, Gründungsdirektor und Leiter des Zentrums für Unterwasserarchäologie (CMA) der University of Southampton, in einer Pressemitteilung.

„Sie sind dank den anoxischen (sauerstofffreien) Bedingungen des Schwarzen Meeres in 150 Meter Tiefe erstaunlich gut erhalten.“ Sauerstoffarme oder -freie Gebiete in den Meeren werden als „Totzonen“ bezeichnet. Ursache dafür kann unter anderem die Umweltverschmutzung sein. Die Totzone des Schwarzen Meeres, die größte der Welt, ist jedoch auf natürliche Weise entstanden und umfasst das gesamte Gebiet ab 150 Meter Tiefe. Natürliche Zerfallsprozesse kommen hier wegen der sauerstofffreien Bedingungen zum Stillstand. Der Zustand der Schiffe mit ihren Masten und Takelagen sowie den sichtbaren dekorativen Details führt dies nochmals deutlich vor Augen.

Das Forscherteam um den Professor habe die Technik der Photogrammetrie genutzt und so Tausende erstaunliche Bilder der Wracks ohne direkten Kontakt zu den Schiffen oder dem Meeresboden geschaffen, betonte Adams in der Pressemitteilung und fügte hinzu: „Es hat bisher mit Sicherheit noch niemand Schiffswracks in diesen Tiefen und diesem unversehrten Zustand entdeckt.“

Die Experten erhoffen sich von der Entdeckung Erkenntnisse über die Küstengemeinden des Schwarzen Meeres und der sie verbindenden Meeresnetzwerke.