Start Politik Ausland Türkisch-irakische Beziehungen Erdogan: Die Türkei nimmt keine Anweisungen aus dem Irak an

Türkisch-irakische Beziehungen
Erdogan: Die Türkei nimmt keine Anweisungen aus dem Irak an

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan weist den irakischen Premierminister Haider al-Abadi in seine Schranken.

(Foto: AA)
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Ankara (nex) – Die Türkei werde aus dem Irak keine Anweisungen zum Lager Baschika annehmen, erklärte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am heutigen Dienstag.

In der vergangenen Woche hatte das irakische Parlament eine Resolution verabschiedet, in der die türkischen Truppen als „Besatzer“ bezeichnet wurden. Zudem rief das irakische Parlament die Regierung dazu auf, dem türkischen Botschafter in Bagdad eine diplomatische Note zu senden sowie den Handel und die wirtschaftlichen Beziehungen mit der Türkei zu prüfen. Als Reaktion darauf hatte das türkische Außenministerium eine Erklärung veröffentlicht, in der es hieß, dass die Entscheidung des irakischen Parlaments nicht die Meinung des irakischen Volkes wiedergebe, dem die Türkei beigestanden und dieses jahrelang unterstützt habe.

In seiner Eröffnungsrede auf der 9. Tagung des Eurasischen Islamrates (EIC) riet Erdogan dem irakischen Premierminister Haider al-Abadi, „seine Grenzen zu kennen“ und erinnerte ihn daran, dass sich das türkische Militär wegen einer Anfrage der irakischen Regierung selbst im Irak befinde. Erdogan teilte weiter mit, dass al-Abadi selbst ihn um die Errichtung eines Militärstützpunkts in Baschika gebeten habe, das etwa 12 Kilometer nordöstlich der vom IS (Daesh) kontrollierten Stadt Mossul liegt.

„Wir haben von all dem Live-Aufnahmen, und sie werden heute oder morgen im Fernsehen ausgestrahlt werden“, warnte Erdogan und fügte hinzu: „Nun sagt er [al-Abadi] ‚Zieht euch von hier zurück‘. Noch ist es nicht so weit, dass die Armee der Republik Türkei Anweisungen von Ihnen annimmt.“ Erdogan wies darauf hin, dass die Türkei weiterhin das tun werde, was nötig sei. Sie könne bei den Entwicklungen im Irak nicht als „bloßer Zuschauer“ agieren.

Der türkische Präsident äußerte sich auch zum Gülen-Netzwerk (FETÖ), das er als eine genauso große Bedrohung wie den IS (Daesh) für die Muslime und die ganze Welt bezeichnete. „Diese Bedrohung betrifft nicht nur die Türkei“, warnte er und merkte an, dass Eurasien das erste Expansionsgebiet des FETÖ gewesen sei, wo es „äußerst aktiv“ sei.