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Philippinischer Präsident beleidigt Obama: „Du Hurensohn“

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat am Dienstag sein Bedauern über eine unflätige Äußerung gegenüber seinem US-Amtskollegen Barack Obama geäußert. Duterte hatte den US-Präsidenten im Zusammenhang mit Meldungen über mögliche Kritik an seiner Innenpolitik als "Hurensohn" beschimpft.

(Archivfoto: AA)
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Manila (nex) – Zwischen den USA und den Philippinen hängt nach einer unflätigen Äußerung des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte über seinen US-Kollegen Barack Obama der Haussegen schief. Nachdem der für seine schroffe Ausdrucksweise bekannte, 71-jährige Duterte den US-Präsidenten als „Hurensohn“ bezeichnet hatte, teilte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA mit, dass das für Dienstag geplante Treffen zwischen beiden Staatschefs in Laos nicht stattfinden werde.

Hintergrund der harschen Worte sind Meinungsverschiedenheiten über die Innenpolitik des im Juni ins Amt gewählten Duterte. Der langjährige Bürgermeister von Davao City hat unmittelbar nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte den Drogenbanden in seinem Land den Krieg erklärt. Dabei hat er offen zur Lynchjustiz gegen Drogenhändler aufgefordert und erklärt, dass ihm Menschenrechte in diesem Zusammenhang „egal“ wären. Seit Ende Juni gab es auf den Philippinen bereits 600 Morde an mutmaßlichen Drogendealern.

In seiner Rede am Montag in Manila reagierte Duterte auf Meldungen, wonach Obama diese rigorose Politik ansprechen wolle, mit der Aussage: „Wer glaubt er eigentlich, dass er ist? Ich bin keine amerikanische Marionette. Ich bin der Präsident eines souveränen Landes und niemandem Rechenschaft schuldig mit Ausnahme des philippinischen Volkes.“ Diesem Satz soll Duterte den Ausspruch „Hurensohn, ich werde dir meine Meinung geigen“ hinzugefügt haben. Obama habe sich gegenüber dem Philippinen respektvoll zu verhalten.

In der laotischen Hauptstadt Vientiane, wo am Dienstag der zweitägige Gipfel der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (Asean) beginnen wird, trifft Obama nun stattdessen mit Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye zusammen. Mittlerweile hat Duterte gegenüber der Presse sein Bedauern darüber ausgedrückt, dass seine Bemerkungen „große Unstimmigkeiten“ ausgelöst hätten und dass sein Kommentar “ als persönliche Beleidigung des US-Präsidenten angekommen“ sei. Er habe sich lediglich gegen Belehrungen von außen verwahren wollen.