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Eruh-Anschlag 1984
Belgien: PKK-Anhänger feiern Jahrestag ihres ersten Anschlags in der Türkei 1984

Am vergangenen Sonntag versammelten sich PKK-Anhänger zur Feier des Jahrestags des ersten Angriffs auf den türkischen Staat am 15. August 1984 auf dem Spanjeplein-Platz in Brüssel.

(Archivfoto: AA)
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Brüssel (nex) – Obwohl die Gruppe in Belgien und in der EU als eine Terrororganisation angesehen wird, haben örtliche Behörden zur Verhinderung oder Auflösung der Demonstration nichts unternommen.

Auf der Kundgebung wurden PKK-Banner an Laternenpfählen angebracht, die Demonstranten hielten Poster des verhafteten Anführers der Gruppe, Abdullah Öcalan, hoch und verlangten dessen Freilassung.

Die Brüsseler Polizei erlaubte den PKK-Sympathisanten, die Demonstration abzuhalten, obwohl die belgischen Behörden erklärten, dass sie nicht genehmigt worden sei.

Am 15. August 1984 setzten Angriffe unter Mahsum Korkmaz‘ Führung den Anfang des Krieges der PKK gegen die Türkei. PKK-Terroristen griffen eine Gendarmeriestation im Distrikt Eruh der südosttürkischen Provinz Siirt an. Dabei töteten sie einen Gendarmen und verletzten sechs Soldaten sowie drei Zivilisten.

Zeitgleich verübten PKK-Kräfte Anschläge auf eine Freiluftanlage der Gendarmerie, Offizierswohnungen und eine Gendarmeriestation im Distrikt Semdinli der Provinz Hakkari. Bei diesem Anschlag wurden ein Polizist und ein Soldat verletzt.

Belgien geriet schon vorher wegen ihrer Toleranz gegenüber PKK-Demonstrationen unter den Beschuss der türkischen Behörden.

Fehriye Erdal, Mitglied der Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C), die in die Ermordung eines bekannten türkischen Geschäftsmannes im Jahr 1996 verwickelt war, floh damals nach Belgien und wurde trotz aller Aufforderungen nicht an die Türkei ausgeliefert. Belgien stuft Erdal auch nicht als Terroristin, sondern lediglich als ein „Gangmitglied“ ein.

Zübeyir Aydar, ein führendes PKK-Mitglied, den das US-Finanzministerium als internationalen Drogenhändler bezeichnet, wurde 2010 in Belgien zwar verhaftet, drei Wochen später jedoch wieder freigelassen.