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Terror gegen Kurden
Kurdischer Nationalrat: PYD beschlagnahmt Medikamente für Opfer des Kamischli-Anschlag

PYD-Terroristen beschlagnahmen Medikamente für Opfer des Kamischli-Anschlags.

(Foto: AA)
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Dortmund (nex) – Der Vorsitzende des Kurdischen Nationalrats (KNC) in Syrien hat die Partei der Demokratischen Union (PYD), den syrischen Ableger der Terrororganisation PKK, beschuldigt, Medikamente beschlagnahmt zu haben, die die Regionalregierung der kurdischen Autonomiegebiete (KRG) für die Verletzten des Bombenanschlags vom vergangenen Mittwoch geschickt hatte.

Ibrahim Berro, der am Freitag mit der Nachrichtenagentur Anadolu sprach, sagte: „Die PYD-Struktur hat Medikamente, die die Regionalregion von Kurdistan für die Verletzten des Bombenanschlags in Kamischli geschickt hatte, beschlagnahmt“, und fügte hinzu, dass die PYD die Medikamente in der Nähe von Kamischli gelagert und sichergestellt habe, dass diese die Krankenhäuser nicht erreichen könnten, wo die verletzten Zivilisten behandelt würden. Einige unter ihnen befänden sich in einem kritischen Zustand.

Auf die Frage, warum die PYD die Medikamente an sich genommen habe, erwiderte Berro: „Diese Struktur [PYD] will keine Form der humanitären Hilfe außerhalb der politischen Dimension betrachtet wissen und möchte alles unter ihrer Kontrolle haben.“

Berro erklärte weiter, dass Vorschriften den Transport verletzter Personen in Krankenhäuser in Kurdengebieten des Iraks vorsähen. Der Präsident des KRG, Masud Barzani, habe jedoch die Krankenhäuser in der Region angewiesen, die Verletzten von Kamischli aufzunehmen.

Bei der starken Explosion eines mit Sprengsätzen beladenen Fahrzeugs wurden am vergangenen Mittwoch in Kamischli Dutzende Menschen getötet und verletzt. Die Stadt befindet sich in der Nähe der türkischen Grenze und der türkischen Stadt Nusaybin.

IS (Daesh)-nahe Webseiten haben ein Statement der Terrorgruppe veröffentlicht, in dem sie die Verantwortung für den Anschlag übernehmen und darauf hinweisen, dass er den Hauptquartieren der kurdischen Einheiten in der Stadt gegolten habe. Die PYD ist der syrische Ableger der Terrororganisation PKK. Das Militär, aber auch Zivilisten sind seit 1984 das Ziel ihrer Angriffe

Syrien befindet sich seit 2011 in einem Bürgerkrieg. Das Assad-Regime hatte damals Demonstrationen für Demokratie, die als Teil der Aufstände im „Arabischen Frühling“ entstanden war, mit unerwarteter Brutalität und unverhältnismäßiger Gewalt niedergeschlagen.

Seitdem wurden nach Angaben der UNO mehr als 250.000 Menschen getötet und über 10 Millionen im gesamten kriegszerrütteten Land vertrieben. Das Forschungszentrum Syrian Center for Policy Research (SCPR) setzt die Anzahl der Toten seit Beginn des mittlerweile sechsjährigen Konflikts auf über 470.000 an.

 


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