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Predigt in Erbil
Kurdenprediger Pandschawi: „Länder des Ostens und des Westens haben sich gegen die Türkei verbündet“

Der kurdische Prediger Pandschawi hat in seiner Freitagspredigt in Erbil gemutmaßt, dass die Putschisten die Feinde der Türkei zum Angriff ermuntert hätten.

(Foto: trt)
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Der kurdische Prediger Sayyid Ahmad Pandschawi thematisierte in seiner Freitagspredigt in der Hadschi Jamal Moschee in der nordirakischen Stadt Erbil den Widerstand gegen den Putschversuch in der Türkei. Er warnte darin das kurdische Volk vor den Putschisten und warf diesen vor, mit fremden Mächten zu paktieren.

NEX dokumentiert die Predigt auszugsweise:

„[…] Nach dem Ende des Osmanischen Reichs und Kalifats hatten die Muslime keinen Anführer mehr. Was uns zusammenhielt und stark machte, war das Symbol der Muslime, nämlich der Imam. Der Kalif war unser Hüter und Beschützer. Das Amt des Kalifen beschützte unseren Glauben, unser Eigentum, unsere Moral, unsere Identität, unseren Charakter und unsere Ehre.

Als die Feinde von allen Seiten über uns herfielen und das Osmanische Kalifat abgeschafft wurde, hatten wir keinen Anführer mehr. Seitdem sind wir in alle Winde zerstreut. Wir wandern ohne Führung und Ziel auf der Erde umher. Wir haben kein Wissen, keine Weisheit, keine Macht, kein Ansehen mehr. Unser Blut ist billiger als Wasser geworden. Unser Boden, unsere Reichtümer wurden ausgebeutet. Die USA und die EU haben uns enteignet. Unsere Jugendlichen suchen nun ihr Heil in diesen Ländern. Die Entwicklungen in der Türkei enthalten wichtige Lehren für die kurdischen Anführer.

Die Länder des Ostens und des Westens haben sich gegen die Türkei verbündet. Der Iran, Syrien, der Irak, der Libanon, die Schiiten, die Zoroastristen, die Safawiden, die Kreuzzügler, die Alewiten, die Zionisten, die Laizisten und ihre Lakaien – sie alle haben gemeinsam ein Bündnis gegen die Türkei geschlossen. Auch in Kurdistan haben sie viele Lakaien und Missionare. Das hat sich in ihrer Haltung beim Putschversuch gegen Erdogan mehr als deutlich gezeigt.

Die bösen Mächte in Kurdistan haben angefangen, gemeinsam mit dem Mörder Baschar al-Assad Propaganda gegen Erdogan zu betreiben. Auch einige Medien in Kurdistan haben sich mit Baschar al-Assad in Syrien gegen Erdogan verbündet. Aus ihnen sind regelrechte Lügenzentren geworden. Sie haben Lügen verbreitet, behauptet, dass Erdogan nach Deutschland, Russland oder weiß Gott in welches Land der Welt geflohen sei.

Warum sind diese Menschen dermaßen charakterlos und käuflich? Warum sind unsere Menschen zum Spielball der Feinde der Muslime geworden? O ihr unglücklichen Kurden! Wie könnt ihr euch darüber freuen, dass in diesem Teil der Erde das Licht zum Erlöschen gebracht wird? Ich schwöre bei Gott, wenn unser Schicksal in deren Hände fiele, würden sie uns ganz nach Assad-Manier wie eine Schafherde abschlachten. Wenn diejenigen, die diese Lügen verbreitenden Medien beherrschen, an die Macht kämen, würden sie uns wie Baschar al-Assad abschlachten.

Nur hat Allah nicht zugelassen, dass dieses Licht erlischt und hat es beschützt. Obwohl alle bösen Mächte der Welt sich verbündet hatten, konnten sie das türkische Volk nicht besiegen. Seid euch dessen gewiss, dass 50 000 schiitische Alawiten, die Baschar al-Assad unterstehen, zum Angriff bereit waren. 10 000 schiitische Milizen und 10 000 IS (Daesh)-Milizen waren zum Angriff auf Ankara und Istanbul bereit.

Ebenso standen weitere 5000 Soldaten der Hisbollah und des Teufels bereit, die Türkei anzugreifen. Nur war es so, dass Erdogan und das Volk der Türkei eins waren, Widerstand geleistet haben. Denn es gibt Gerechtigkeit in diesem Land. Die Menschen haben ihre Ehre verteidigt. Sie haben sich nicht wie eine Schafherde den Putschisten ergeben. Sie hatten nämlich die Freiheit, den Frieden, die Menschlichkeit geschmeckt. Das konnten sie nicht mehr aufgeben.

Die Putschisten hatten den türkischen Luftraum und einen Großteil des türkischen Territoriums unter ihre Kontrolle gebracht. Erdogan nahm lediglich ein Mobiltelefon in die Hand, vertraute auf Gott und rief sein Volk zum Widerstand auf. In sechs Minuten füllten sechs Millionen Menschen die Straßen von Istanbul und Ankara. Die Menschen in der Türkei halten seit einer Woche Tag und Nacht Wache, um ihren gläubigen Führer zu beschützen. […]“

 


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