Start Politik Ausland Ausland Israelischer Minister: „Israel muss Palästinenser entführen“

Ausland
Israelischer Minister: „Israel muss Palästinenser entführen“

In einem Interview mit dem israelischen Radiosender Darom erörterte der Vorsitzende der rechtsextremen Partei „Jüdisches Heim“ die Frage der Freilassung palästinensischer Gefangener als Teil eines Deals zur Rückgabe zweier israelischer Staatsangehöriger,

(Foto: pixa)
Teilen

Bennett: „Israel muss Palästinenser entführen, um die Freigabe der Leichen israelischer Soldaten zu erzwingen“

Jerusalem (nex) – Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Ma’an unter Berufung auf israelische Medien berichtete, sprach sich der israelische Bildungsminister Naftali Bennett am vergangenen Donnerstag dafür aus, dass Israel Palästinenser entführen sollte, um die Freilassung gefangener sowie der Leichname zwei weiterer Soldaten im Gazastreifen zu erzwingen.

In einem Interview mit dem israelischen Radiosender Darom erörterte der Vorsitzende der rechtsextremen Partei „Jüdisches Heim“ die Frage der Freilassung palästinensischer Gefangener als Teil eines Deals zur Rückgabe zweier israelischer Staatsangehöriger, Avraham Mengistu und Hisham al-Sayed, sowie der Leichname zweier während des Gazakriegs vor zwei Jahren getöteter Soldaten, Hadar Goldin und Oron Shaul.

„Ich bin in all den Jahren meiner Politik treu geblieben“, wird Bennett in The Times of Israel zitiert. „Komplette Ablehnung unverhältnismäßiger Deals zur Freilassung von Terroristen, vor allem gegen Rückgabe von Leichnamen.“

Die israelische Tageszeitung Jerusalem Post zitierte Bennett mit folgenden Worten: „Was wir einst in solchen Situationen machten, war, dass wir hergingen und von der anderen Seite jemanden kidnappten und so einen neuen Druck auf der Gegenseite aufbauten und nicht dass wir immer mehr Terroristen freiließen.“

Jerusalem Post berichtet weiter, Bennetts Sprecher habe darauf hingewiesen, dass der rectsextreme Poliker nicht palästinensische Zivilisten, sondern „Terroristen“ gemeint habe.

Bennett ist für seine Hetzrhetorik in Bezug auf Palästinenser gut bekannt.

Nach mehreren Angriffen in der vergangenen Woche, bei denen zwei Israelis und drei Palästinenser getötet wurden, sprach sich Bennett für eine Reihe von Maßnahmen aus, von denen viele bereits umgesetzt worden sind:

Vorantreibung des Baus israelischer Siedlungen, Zerstörung palästinensischer Häuser, die ohne Genehmigung gebaut werden, vollständige militärische Kontrolle über das gesamte besetzte Westjordanland, Ausgangssperren in den Heimatstädten mutmaßlicher Terroristen, Festnahme Familienangehöriger von mutmaßlichen Attentätern und Sperrung von Internet und Mobilfunkzugang in Hebron, einem Distrikt im Süden des Westjordanlands.

Israel hält noch immer die Leichname von mindestens sieben Palästinensern zurück, die seit Oktober von israelischen Sicherheitskräften getötet wurden. Ihre Familien wissen nicht, ob und wenn ja, wann diese zur Bestattung freigegeben werden.