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Türkisch-russische Beziehungen
Kreml: Putin-Sprecher Peskow für Normalisierung der Beziehungen zwischen Türkei und Russland

Mit Blick auf die Grußadresse des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zum Russland-Tag hat auch Moskau seinen Wunsch nach Normalisierung geäußert. Kremlsprecher Peskow sagte am Mittwoch, Moskau habe die guten Beziehungen zur Türkei vor dem 24. November 2015 sehr geschätzt.

(Foto: AA)
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Moskau (nex) – Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte am Mittwoch, Russland wolle seine Beziehungen zur Türkei normalisieren. Auf eine dahingehende Frage von Journalisten sagte Peskow in Moskau:

„Wir wollen, dass sich unsere Beziehungen normalisieren und wir wollen zum Prozess der Kooperation zurückkehren.“ Der Kremlsprecher erklärte, er bedauere, dass sich die Beziehungen zwischen der Türkei und der Russischen Föderation so stark verschlechtert hätten. „Moskau hegt eine starke Wertschätzung hinsichtlich der Zeiten, in denen die Beziehungen zur Türkei stark waren“, fügte er hinzu.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan gratulierte jüngst dem Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, zum russischen Nationalfeiertag, der am 12. Juni gefeiert wurde. In seiner Botschaft gab Erdoğan seiner Hoffnung Ausdruck, die türkisch-russischen Beziehungen mögen „wieder zu dem Level aufsteigen, das sie sich verdient haben“. Am Dienstag sagte auch der stellvertretende Premierminister Numan Kurtulmuş, Erdoğans Grußadresse könnte einen Schritt in Richtung Normalisierung der Beziehungen darstellen.

Der stellvertretende Premierminister machte jedoch auch deutlich, dass Erdoğans Erklärung nicht bedeuten würde, dass Ankara und Moskau in allen politischen Fragen übereinstimmen würden oder alle regionalen Probleme lösen könnten. „Unsere Meinungen weichen in vielen Fragen voneinander ab, darunter auch Syrien… Die Quintessenz ist jedoch, dass es essenziell ist, zwischen zwei Nachbarländern den Frieden zu bewahren.“ Kurtulmuş gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass von russischer Seite nun ein ähnliches Signal käme. „Russland hat selbst bereit Andeutungen in diese Richtung gemacht“, sagte Kurtulmuş.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die zuvor ein engeres Verhältnis zueinander gepflegt hatten als je zuvor im Verlaufe der wechselvollen gemeinsamen Geschichte, verschlechterten sich in gravierender Weise, nachdem türkische F-16-Kampfflugzeuge am 24. November eine russische Su-24 im türkisch-syrischen Grenzgebiet abgeschossen hatten. Die Türkei begründete diesen Schritt damit, dass die Maschine türkischen Luftraum verletzt und auf mehrmalige Kontaktversuche nicht reagiert hätte. Daraufhin verhängte der Kreml Sanktionen, unter anderem gegen türkische Nahrungsmittelexporteure, widerrief die Visafreiheit zwischen beiden Ländern und rief zu einem Boykott der Türkei durch russische Touristen auf.