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Ahiska-Türken: “Möge Gott die Türkei und Präsident Erdogan segnen”

Etwa 300 Menschen, die aus der Region der turksprachigen Minderheit in der Ostukraine stammen, haben den Ramadan in neuen Wohnungen in ihrer neuen Heimat, der Türkei, begangen.

(Foto:AA)
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Verbannte Ahiska-Türken (Mescheten) begehen Ramadan in ihrem neuen Zuhause

Bitlis (nex) – Etwa 300 Menschen, die aus der Region der turksprachigen Minderheit in der Ostukraine stammen, haben den Ramadan in neuen Wohnungen in ihrer neuen Heimat, der Türkei, begangen.

Dutzende meschetische Familien sind in neue Wohnungen in der osttürkischen Provinz Bitlis eingezogen

72 meschetische Familien leben mit Asylstatus in der Türkei. Die dafür erforderlichen Asylregelungen wurden im April vergangenen Jahres umgesetzt. Nun konnten sie in ihre neuen Wohnungen in der osttürkischen Provinz Bitlis einziehen.

In der vergangenen Woche hat die Regierung im Distrikt Ahlat einen neuen vom Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für die Ahiska-Türken in Auftrag gegebenen Wohnkomplex fertiggestellt.

Die Nachrichtenagentur Anadolu hat den Wohnkomplex besichtigt und die neuen Bewohner am ersten Ramadantag interviewt.

Hamza Ayazov weint, als er beschreibt, was er während der langen, schmerzvollen Reise in die Türkei durchgemacht hat. Er erzählt, dass ihre Gemeinde zunächst während des Ersten Weltkriegs von Georgien vertrieben und gezwungen wurde, in Kasachstan, Russland und der Ukraine zu leben.

“Wir haben viel gelitten”, so der 72-Jährige. „Ich hoffe, dass wir nun hier dauerhaft bleiben können. Ich fühle mich so, als wäre ich in meine Heimatstadt zurückgekehrt.“

Er drückt seine Dankbarkeit gegenüber der Türkei aus und fügt hinzu: “Möge Gott die Türkei und Präsident Erdogan segnen.”

Auch eine ältere Dame, Hanzade Aripova, beschreibt, wie sie und ihre Familie seit ihrem 10. Lebensjahr vertrieben und verfolgt wurden.

“Die Türkei hat uns ein neues Vaterland und unsere Freiheit geschenkt. Nun können wir in einem muslimischen Land leben, ohne unseren Glauben und unsere Überzeugungen verbergen zu müssen.“

Die 88-Jährige fügt hinzu, dass sie und ihre Gemeinde immer für die türkische Regierung und das türkische Volk beteten.

Die Ahiska-Türken mussten während des jüngsten Konflikts zwischen den ukrainischen Streitkräften und russischen Separatisten ihr Zuhause in Slowjansk, einer Stadt in der Ostukraine, verlassen.

Im April vergangenen Jahres setzte die Türkei Regelungen um, die die legale Aufnahme von 3000 Ahiska-Türken als Asylsuchende ermöglichte.

Die Ahiska-Türken, auch als meschetische Türken bekannt, wurden 1944 durch den Sowjetführer Josef Stalin aus ihrer Heimat, der Meschetenregion in Georgien, vertrieben, als dieser eine Zwangsumsiedlung der Türken von den Küsten des Schwarzen Meeres anstrebte.

Sowohl vor als auch nach ihrer Deportation erfuhr die Volksgruppe Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen. Diejenigen, die 1990 in die Ukraine emigrieren konnten, lebten in Elendsquartieren, die von Saisonarbeitern genutzt wurden.


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