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Pew-Umfrage
USA: Unterstützung für Palästinenser verdreifacht sich

Das US-amerikanische Meinungsforschungszentrum Pew Research Center hat die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Umfrage veröffentlicht.

(Archivfoto: pixa)
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New York (nex) – Das US-amerikanische Meinungsforschungszentrum Pew Research Center hat die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Umfrage veröffentlicht.

Jünger und pro-palästinensisch

Die Ergebnisse bestätigen, dass die Unterstützung für die Palästinenser am schnellsten unter den jungen Erwachsenen, den so genannten Millennials, die nach 1980 geboren sind, wächst.

„Aktuell sympathisieren 43 Prozent der Millennials mit Israel, während 27 Prozent mehr pro-palästinensisch sind“, ist im Pew-Bericht zu lesen.

„Der Anteil der Personen, die mit Palästinensern sympathisieren, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen, und zwar von neun Prozent im Jahr 2006 auf 20 Prozent im Juli 2014. Heute sind es mittlerweile 27 Prozent.“ Mit anderen Worten: Er hat sich verdreifacht.

Nach Angaben des Pew ist die Zahl der mit den Palästinensern sympathisierenden US-Amerikanern seit Juli 2014, dem Zeitpunkt also, als Israel seinen 51 Tage währenden Angriff auf Gaza mit mehr als 2200 Toten, darunter 551 Kinder, startete, um fünf Prozentpunkte gestiegen.

Pew nennt dies einen „mäßigen“ Anstieg, obwohl er doch landesweit gesehen bedeutet, dass Millionen Menschen ihre Sicht der Dinge geändert haben. Wenn man sich näher mit den Ergebnissen der Umfrage beschäftigt, wird es offensichtlich, dass die Unterstützung für Israel in wichtigen Personengruppen der US-Gesellschaft einer regelrechten Erosion ausgesetzt ist.

Der Anstieg der Sympathie für die Palästinenser ist laut Pew fast ausschließlich den Demokraten, vor allem den Liberaldemokraten zu verdanken.


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Die Zahl der Liberaldemokraten, die eher mit Palästinensern sympathisieren, hat sich im Laufe der letzten zwei Jahre fast verdoppelt: Sie ist von 21 auf 40 Prozent gestiegen.

Bei einem Blick auf die Demokratische Partei wird es offensichtlich, das Hillary Clinton die Kandidatin des Pro-Israel-Flügels ist: 47 Prozent ihrer Anhänger sagen, sie sympathisierten eher mit Israel, während 27 Prozent für die Palästinenser sind.

Unter den Anhängern des ebenfalls demokratischen Senators von Vermont, Bernie Sanders, ist ein beträchtlicher Anteil von 39 Prozent pro-palästinensisch eingestellt, während lediglich ein Drittel zu Israel hält.

Die Kluft zwischen den Parteianhängern

Die Clinton-Anhänger sind ganz klar eher pro-israelisch eingestellt. Dennoch ist es bemerkenswert, dass diese Gruppe bei unter 50 Prozent liegt, was als Hinweis darauf gedeutet werden könnte, wie sehr sich Meinungen über die palästinensisch-israelische Frage in der Basis der Demokratischen Partei ändern.

Die Pew-Umfrage zeigt, wie sehr Israel ein Thema parteipolitischer Auseinandersetzungen geworden ist.

Insgesamt sind lediglich 43 Prozent der Demokraten eher pro-israelisch eingestellt, während 29 Prozent die Palästinenser unterstützen.


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„Im Gegensatz zu den Demokraten steht eine überwältigende Mehrheit der republikanischen Wähler an der Seite von Israel, ungeachtet des Kandidaten, den sie unterstützen“, heißt es im Pew-Bericht.

Was auch immer bei den Präsidentschaftswahlen 2016 geschehen mag, die Vereinigten Staaten von Amerika waren noch nie ein dermaßen fruchtbarer Boden für die Unterstützung der Rechte der Palästinenser.