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Türkischer Ministerpräsident Yildirim und Bundeskanzlerin Merkel besprechen Armenien-Resolution

Der Deutsche Bundestag stimmt am kommenden Donnerstag über eine Resolution ab, die die Ereignisse des Jahres 1915 als „Genozid“ einstuft.

(Foto: AA)
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Ankara (nex) – Nach Angaben des Ministerpräsidialamtes der Türkei erörterte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim in einem Telefongespräch mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel die Resolution, die die Anerkennung des Todes der Armenier im Jahr 1915 als „Genozid“ zum Ziel hat.

Der deutsche Abgeordnete Albert Weiler gab am 6. Mai bekannt, dass der Bundestag am 2. Juni darüber abstimmen werde.

Yildirim rief die deutsche Regierung und den Bundestag dazu auf, bei der Abstimmung über die Resolution Vernunft walten zu lassen, teilten die Quellen aus dem Amt weiter mit.

Desweiteren erklärte der Ministerpräsident, dass die Türkei und die in Deutschland lebenden Türken wegen des „haltlosen und unfairen“ Versuchs des Bundestages, die Ereignisse von 1915 zu charakterisieren, beunruhigt seien.

Im vergangenen Jahr hatten die Bundestagsparteien der Resolution prinzipiell zugestimmt, diese aber für die weitere Ausarbeitung in den zuständigen Ausschuss geschickt.

Der Tod der Armenier im Jahr 1915 in Ostanatolien trat ein, nachdem sich einige unter ihnen mit den einfallenden russischen Truppen verbündet und gegen das Osmanische Reich revoltiert hatten. Dies hatte die Umsiedlung der Armenier mit zahlreichen Zivilopfern zur Folge.

Die Türkei weigert sich, den Tod der Armenier als „Genozid“ zu bezeichnen, erkennt jedoch an, dass es auf beiden Seiten zahlreiche Tote gab.


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