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Lawrow erhält Einladung auf Lebenszeit nach Antalya

„Ich bin bereit zurückzutreten, wenn Sie irgendeinen Beweis dafür haben, dass die Türkei dem IS (Daesh) hilft. Aber sollten Sie das nicht können, lade ich Sie nach Antalya als Gast für den Rest Ihres Lebens ein“, so Cavusoglu.

(Foto: AA)
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Wien (nex) – „Ich bin bereit zurückzutreten, wenn Sie irgendeinen Beweis dafür haben, dass die Türkei dem IS hilft“, sagte Cavusoglu zum russischen Außenminister Lawrow auf dem Treffen in Wien.

 

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu erklärte seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow gegenüber, dass er bereit sei zurückzutreten, wenn Moskau irgendeinen Beweis dafür habe, dass die Türkei den IS (Daesh) unterstütze.

Cavusoglu, der sich zu einem Treffen der Internationalen Unterstützungsgruppe für Syrien (ISSG) am gestrigen Dienstag in der österreichischen Hauptstadt aufhielt, erklärte Lawrow gegenüber, dass er mit der Behauptung, die Türkei drücke bei der Terrororganisation IS (Daesh) ein Auge zu, nicht einverstanden sei. Dies teilten bei dem Schlagabtausch Anwesende mit, die jedoch anonym bleiben wollen.


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„Sie sind ein seriöser Diplomat, und Sie sind einer der erfahrensten Diplomaten unter uns. Sie sollten solch unseriösen Behauptungen keinen Glauben schenken“, forderte Cavusoglu Lawrow während des Treffens auf, das in einen anderen Raum mit weiteren Diplomaten live übertragen wurde.

„Ich bin bereit zurückzutreten, wenn Sie irgendeinen Beweis dafür haben, dass die Türkei dem IS (Daesh) hilft. Aber sollten Sie das nicht können, lade ich Sie nach Antalya [Cavusoglus Heimatstadt] als Gast für den Rest Ihres Lebens ein“, fügte er hinzu.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte ebenfalls die Behauptung, die Türkei unterstütze die Terrororganisation IS (Daesh), scharf verurteilt.

Die Darstellung der Türkei als ein Land, das den IS (Daesh) unterstützt, ist – entschuldigen Sie bitte, wenn das hart klingt – verabscheuungswürdig.“

Moskau unterstellt Ankara mit großer Regelmäßigkeit, den IS (Daesh) zu unterstützen, konkret in Form von Ölkäufen von der Terrorgruppe.

Insgesamt 24 Vertreter aus 20 Ländern und vier internationalen Organisationen nahmen an dem Meeting in Wien teil, um nach einer Lösung für den bereits fünf Jahre dauernden Bürgerkrieg in Syrien zu suchen.