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Besuch im Flüchtlingscamp Nizip
U2-Sänger Bono singt für syrische Flüchtlingskinder in der Türkei

Bono, U2-Leadsänger und Philanthrop, begleitete am vergangenen Freitag eine Delegation von US-Senatoren und Kongressmitgliedern bei ihrem Besuch eines syrischen Flüchtlingscamps in der südosttürkischen Provinz Gaziantep.

Bono (Foto: aa)
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Gaziantep (nex) – Bono, U2-Leadsänger und Philanthrop, begleitete am vergangenen Freitag eine Delegation von US-Senatoren und Kongressmitgliedern bei ihrem Besuch eines syrischen Flüchtlingscamps in der südosttürkischen Provinz Gaziantep.

Der Künstler machte sich zusammen mit den Senatoren Lindsey Graham, David Perdue, Thomas Tillis, den Kongressmitgliedern David Jolly, Tom Rice und Adam Kinzinger sowie dem US-amerikanischen Botschafter in Ankara, John Bass, auf den Weg zum Flüchtlingscamp Nizip, einem Distrikt von Gaziantep. Hier kamen sie mit Flüchtlingen zusammen. Nizip beherbergt circa 15.000 Flüchtlinge.

Der irische Sänger sang gemeinsam mit den Kindern, die eine Schule im Camp besuchen, Lieder. Zuvor hieß ein Kinderchor mit arabischen Liedern die Gäste willkommen.

Nach dem Treffen sprach Lindsey Graham, der sich mit weiteren Politikern auf einer Nahostreise befindet, mit Reportern. Er dankte der türkischen Regierung für die gute Versorgung der Flüchtlinge und sprach anerkennend über die Bedingungen im Flüchtlingslager.

Er hob die hohen Standards im Camp, das Bildungsangebot für die Kinder und die Ausbildungsmöglichkeiten für die Erwachsenen sowie den Gesundheitsservice hervor. Der Senator erklärte, er und seine Senatorkollegen würden zu mehr Unterstützung der Türkei bei der Unterbringung der Flüchtlinge aufrufen.


 

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Graham verglich den Krieg in Syrien mit einer Krebserkrankung des Nahen Ostens und erklärte, er glaube nicht daran, dass Washingtons Strategie, den IS (Daesh) auszulöschen, zu Ergebnissen führen werde. Die gegenwärtige Taktik ziele lediglich darauf ab, den IS (Daesh) zu schwächen und nicht, ihn vollständig zu vernichten. Er sprach auch seine Unterstützung für die Forderung der Türkei einer Sicherheitszone innerhalb Syriens aus, der die Flüchtlingsströme in andere Länder verhindern soll.

Nach dem Ausbruch der Syrienkrise reagierte die Türkei sehr schnell auf die Situation. Es wurden für die Aufnahme der ersten ankommenden Flüchtlinge Zeltlager errichtet, die sich innerhalb kurzer Zeit zu kleinen Vierteln mit angemessenem Wohnraum für die Flüchtlinge entwickelten.

Die türkische Behörde für Katastrophen- und Notfallmanagement (AFAD) hat ihre Bemühungen noch weiter verstärkt, den Bedürfnissen der Flüchtlinge gerecht zu werden. Die AFAD betreibt in Städten nahe der türkisch-syrischen Grenze 26 „Unterbringungszentren“ für etwa 272 000 Syrer.

Führende türkische Politiker haben die internationale Gemeinschaft wiederholt dazu aufgerufen, mehr für die Flüchtlinge zu tun. Sie kritisieren auch die magere Unterstützung der Flüchtlinge durch andere Länder. Nach Angaben der AFAD hat die Türkei bislang über neun Milliarden US-Dollar für Flüchtlinge ausgegeben.