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Obamas historischer Besuch – Signal über Kuba hinaus

Von einer Normalisierung der Beziehungen zwischen USA und Kuba werden auch die mittel- und südamerikanischen Staaten profitieren.

(Foto: Alex Rojas/Pixabay)
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Ravensburg (ots) – Schwäbische Zeitung: Im Namen des Antikommunismus und im Namen des Antiamerikanismus sind in Lateinamerika fürchterliche Verbrechen begangen worden. Deshalb ist der Besuch von US-Präsident Barack Obama auf der sozialistischen Karibikinsel Kuba tatsächlich bedeutungsschwer und geschichtsträchtig. Von einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den früheren Erzfeinden werden auch die mittel- und südamerikanischen Staaten profitieren. Konnten sich so düstere Gestalten wie Chiles Ex-Diktator Augusto Pinochet auf den Kampf gegen den Marxismus berufen, so definierten sich die linken Guerilleros in Kolumbien oder Peru über ihre Fehde mit dem US-Imperialismus und dessen örtlichen Handlangern.

Sollte sich das Verhältnis zwischen Washington und Havanna wirklich entspannen, dann würde das für mehrere lateinamerikanische Länder eine gute Nachricht bedeuten. Innenpolitische Probleme könnten dann angepackt werden, ohne dass außenpolitische Bedrohungsszenarien jegliche Lösung verbauten. Kolumbien zum Beispiel: Seit mehr als fünf Jahrzehnten herrscht dort ein Bürgerkrieg. Weit über 200 000 Menschen wurden getötet, Millionen vertrieben. Seit einiger Zeit werden konstruktive Friedensverhandlungen geführt. Wo? Auf Kuba.