Start Panorama Ausland Filmtipp „Killing Ed“: US-Doku über das weltweite Netzwerk der Gülen-Schulen

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„Killing Ed“: US-Doku über das weltweite Netzwerk der Gülen-Schulen

"Killing Ed", die Dokumentation des unabhängigen Filmproduzenten Mark Hall behandelt nach seinen Worten die Thematik der „Veruntreuung an den in den USA am meisten verbreiteten Charterschulen“

(Foto: Killing Ed)
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New York (nex/ds/aa) – „Killing Ed“, die Dokumentation des unabhängigen Filmproduzenten Mark Hall, behandelt nach seinen Worten die Thematik der „Veruntreuung an den in den USA am meisten verbreiteten Charterschulen“ (charter school=öffentliche, von privaten Unternehmen geleitete Schule).

Die Dokumentation, die vor einigen Tagen in New York anlief und mittlerweile in vielen US-Bundesstaaten gezeigt wird, hinterfragt, warum sich an der Spitze der Charterschulen, die mit Steuergeldern der US-Bürger versorgt werden, die Schulen befinden, in deren Leitungsgremien sich eine von der Türkei als „Terrorist“ bezeichnete Person befindet.

Medienberichten in den USA zufolge wollte der Produzent mit der Doku die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Veruntreuung an den zur Parallelstaatsstruktur gehörenden Charterschulen in Texas richten.

In der Doku kommen Lehrer, die an diesen Schulen in Texas beschäftigt waren, Eltern, deren Kinder eine PDY-Charterschule besucht hatten, und Experten in dem Fachgebiet zu Wort.

In der Ankündigung der Doku wird betont, dass auch das FBI in jüngster Zeit Finanzermittlungen gegen die Charterschulen der Gülen-Bewegung in den USA führt. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass die US-Regierung pro Jahr 500 Millionen US-Dollar in diese Charteschulen fließen lässt und die PDY-Schulen ein Riesenstück von diesem Kuchen abbekommen.

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Texas zensiert Doku

Hall teilte in seiner Erklärung gegenüber den US-amerikanischen Medien mit, dass die Doku zwar in vielen Bundesstaaten gezeigt, in seiner Heimat Texas jedoch die Ausstrahlung verhindert werde und brachte seine große Traurigkeit darüber zum Ausdruck.

Hall führte weiter aus, dass es in der Doku ja hauptsächlich um die Charterschulen in Texas gehe und er nicht verstehe, warum die Ausstrahlung verhindert werde. Auch viele Filmfestivals in dem Bundesstaat würden die Doku ignorieren.

Des Weiteren betonte der Produzent, wie schwer es sei, eine Doku oder einen Film über Charterschulen zu drehen. Dies sei eines der Hauptprobleme des US-amerikanischen Bildungssystems, und die Menschen zögerten, bei diesem sensiblen Thema vor die Kamera zu treten, so Hall weiter.

Auf der Galaveranstaltung der Doku beantwortete die Charterschulenexpertin Sharon Higgins zusammen mit Hall Fragen der Zuschauer. Sie wies darauf hin, dass viele Einrichtungen, die Verbindungen zu den PDY-Schulen hätten, jedes Jahr eine Vielzahl von hochrangigen US-Amerikanern bei einer Reise in die Türkei begleiteten und dass dies die Öffentlichkeit äußerst störe.

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Ermittlungen gegen die Charterschulen der Parallelstruktur in den USA dauern an.

Die FBI-Ermittlungen gegen die PDY-Schulen dauern seit 2014 an. In der ersten Phase der Ermittlungen stand der Vorwurf im Raum, dass 30 PDY-Charterschulen in Chicago, Conceptschulen genannt, in den Jahren 2003 bis 2013 mehr als fünf Millionen Dollar Unterstützung vom Staat erhalten und diese an ihre Mitglieder weitergeleitet und somit Veruntreuung betrieben hätten. Die Ermittlungen wurden zunächst in drei Bundesstaaten aufgenommen und werden derzeit in erweitertem Rahmen fortgesetzt.

Im November letzten Jahres schrieb das Kongressmitglied Raul Grijalva an den Bildungsminister Arne Duncan einen Brief mit dem Antrag auf einen Bericht über den Stand der Ermittlungen gegen die PDY-Schulen und richtete so die Aufmerksamkeit des Kongresses auf das Thema.

In den letzten Jahren stellen Charterschulen, die Fördergelder aus den Staatsfonds veruntreuen, immer wieder ein Streitthema dar.

Es ist eine Zunahme der Anklagen und Ermittlungen wegen Veruntreuung von staatlichen Fördergeldern gegen die Charterschulen der Parallelstruktur zu verzeichnen.

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