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Christliche Werte
Evangelische Kirche: „Jesus identifizierte sich mit Fremden“

"Man kann sich nicht auf das christliche Abendland berufen, wenn man für die Abschottung Europas gegenüber Menschen auf der Flucht plädiert", so der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm in einem Interview. Jesus Christus habe sich gerade mit den Fremden identifiziert.

(Foto: „PEGIDA Demo DRESDEN 25 Jan 2015 von Kalispera Dell - wikimedia/ CC BY 3.0)
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Osnabrück (ots) – Bedford-Strohm hält menschenfeindliche Positionen mit einem Amt in der Kirche für unvereinbar. Nach Ansicht der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt es deutliche Spannungen zwischen vielen Äußerungen aus der AfD und zentralen Werten des Christentums.

In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm, wenn in Parteiprogrammen oder von Personen offen menschenfeindliche Positionen vertreten würden, sei dies nicht mit einem Amt in der Kirche vereinbar. Der Schutz Schwacher und Fremder spiele in der Bibel eine zentrale Rolle Zum Bezug von AfD und Pegida-Bewegung auf das christliche Abendland sagte der Bischof:

„Man kann sich nicht auf das christliche Abendland berufen, wenn man für die Abschottung Europas gegenüber Menschen auf der Flucht plädiert.“ Jesus Christus habe sich gerade mit den Fremden identifiziert. Der Kulturbegriff „christliches Abendland“ habe daher nur dann einen Wert, „wenn man das Wort christlich auch mit Leben füllt“. Gehe es um Menschenrechte oder um die Menschenwürde, gebe es keine Kompromisse. „Da müssen wir klar sein“, fügte Bedford-Strohm hinzu.