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Kurden kritisieren Russland
Kurden zu Putins Satellitenbildern: „Das sind kurdische LKWs auf dem Weg nach Ceyhun“

Die Kurdische Regionalregierung im Nordirak (KRG) warf der russischen Regierung vor, mit falschen Beweismitteln gegen die türkische Regierung zu agieren. Auf Bildern, die angebliche Öltanklaster der Terrormiliz IS in Richtung Türkei zeigen sollen, seien tatsächlich Laster aus der Kurdenregion zu sehen.

(Foto: Sherko Jawdat/screenshot/google)
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„IS-Trucks“ sind KRG-Exporte: Will Russland jetzt Kurden-Lkws bombardieren?

Erbil (nex) – Die kurdische Regionalregierung im Nordirak (KRG) hat angebliche Beweisfotos, die vonseiten der russischen Regierung präsentiert worden waren, um deren Behauptung eines angeblich von der Türkei tolerierten Schmuggels von Öl aus den IS-Gebieten zu untermauern, zurückgewiesen. Wie es vonseiten Offizieller der KRG heißt, seien die Vorwürfe hinsichtlich eines angeblichen Ölhandels zwischen der Türkei und der im Irak und in Syrien entstandenen Terrormiliz nicht zutreffend.

(Foto: screenshot)
(Foto: screenshot)

Sherko Jawdat, der Vorsitzende des Energiekomitees des KRG-Parlaments, erklärte am Donnerstag, dass die von Moskau präsentierten Luftaufnahmen, die angebliche IS-Öllieferungen in die Türkei beweisen sollen, tatsächlich einen Konvoi aus der KRG kommender Trucks zeigen, die in Richtung Ceyhan unterwegs seien. Das russische Verteidigungsministerium hat am Mittwoch dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dessen Familie vorgeworfen, diese seien in illegale Ölgeschäfte mit dem IS verwickelt und der Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges an der türkisch-syrischen Grenze stehe mit diesen im Zusammenhang.

Der Vorfall hat eine tiefe diplomatische Krise zwischen beiden Staaten ausgelöst. Premierminister Ahmet Davutoglu warf Russland im Zusammenhang mit den Behauptungen angeblicher Geschäftsbeziehungen zwischen dem IS und der Türkei „sowjetmäßige Propaganda“ vor. Präsident Erdogan erklärte: „In den letzten Tagen ist eine Mode entstanden, die Russland aufgebracht hat. Tatsächlich aber glauben das die Russen nicht mal selbst.“

Er forderte Russland einmal mehr auf, für seine Behauptungen Beweise vorzulegen, widrigenfalls wären diese verleumderisch. Sollte der Beweis gelingen, sei er bereit, aus seinem Amt zurückzutreten. Vielmehr gebe es jedoch Beweise, wonach ein Syrer, der auch einen russischen Pass besitze, für das syrische Regime als Mittelsmann Öl von der Terrormiliz IS ankaufe. Erdogan sagte gegenüber der Presse: „Wer kauft Öl vom IS? Lasst mich einen Namen nennen. Georg Haswani, ein Syrer mit russischem Pass ist einer der größten Akteure in diesem Geschäft.“

Im November hätten exakt deswegen auch die USA und die EU Sanktionen gegen Haswani verhängt. Außerdem sei, so Erdogan, ein „berühmter russische Schachspieler“ in den Ölhandel mit dem IS involviert. Er dürfte damit den kalmückischen Geschäftsmann und langjährigen Präsidenten des Weltschachverbandes (FIDE), Kirsan Ilyumzhinov, gemeint haben, gegen den die USA ebenfalls Sanktionen verhängt hätten. Die USA bezeichneten am Mittwoch die russischen Behauptungen, die Türkei kaufe Öl vom IS, als „unverschämt“, „lächerlich“ und „unwahr“. Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, wies ebenfalls die russischen Darstellungen zurück und machte Assad für den einträglichen Ölabsatz des IS verantwortlich.