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Erzbischof Woelki: Tote Flüchtlingskinder im Mittelmeer sind Skandal für Friedensnobelpreis-Europa

Dass kürzlich eine irakische Familie alle sieben Kinder bei der Überfahrt übers Mittelmeer verloren habe, bezeichnete Woelki als "skandalös" - insbesondere "für ein Europa der Menschenrechte, das mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde".

(Foto: AA)
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Berlin (dts) – Deutschland wird sich nach Ansicht des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki durch die Flüchtlingskrise „zu einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft entwickeln“. Mit dieser Veränderung könne die Gesellschaft jedoch umgehen, so Woelki im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Solange Menschen bereit seien, „im Rahmen des Grundgesetzes anzuerkennen, dass alle gleiche Rechte und Pflichten haben, müsste eigentlich ein friedliches Miteinander möglich sein“.

Scharf kritisierte der Kardinal die europäische Politik in der Flüchtlingsfrage. Es sei nicht akzeptabel, dass Menschen, die vor Krieg und Terror geflüchtet seien und lange Wege hinter sich gebracht hätten, „an Zäunen abgewiesen, mit Stöcken empfangen werden oder im Mittelmeer ertrinken“.

Dass kürzlich eine irakische Familie alle sieben Kinder bei der Überfahrt übers Mittelmeer verloren habe, bezeichnete Woelki als „skandalös“ – insbesondere „für ein Europa der Menschenrechte, das mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde“. Zudem lasse sich die Gemeinschaft nicht nur auf die ökonomischen Vorteile reduzieren. „Europa steht in einer großen abendländischen christlichen Tradition und eben dieses Wertebild und Menschenbild muss dann auch eingelöst werden – und zwar von allen Staaten Europas.“ Mit Bezug auf die bevorstehenden Feiertage bekannte Woelki, Weihnachten sei „ein Exportschlager“.

Selbst in Dubai stünden Weihnachtsbäume. Das Fest sei heute zwar auch in Gefahr, von den Stilisierungen der Werbeindustrie überlagert zu werden. „Wenn aber nicht alles nur auf Glühwein, Weihnachtsbäume, Sterne und Engelein reduziert wird, sondern auch der Inhalt dazu kommt, kann sich selbst aus dem vom Marketing verdeckten Fest etwas von unserer christlichen Botschaft zeigen.“

 

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