Start Panorama Ausland Schwedendemokraten Flugblatt in Griechenland: „In Schweden gibt es Kopftuch- und Halal-Verbot!“

Schwedendemokraten
Flugblatt in Griechenland: „In Schweden gibt es Kopftuch- und Halal-Verbot!“

Nachdem die schwedische Regierung über mögliche Ansätze gesprochen hatte, um Flüchtlinge davon abzuhalten, nach Schweden weiterzureisen, verteilt die Partei „Schwedendemokraten" auf der Insel Lesbos Flugblätter, auf denen unter anderem behauptet wird, in Schweden wären der Hijab und Halal-Nahrungsmittel verboten und es gäbe Granatenanschläge auf öffentlichen Plätzen.

(Foto: Googlebilder der Schwedisdhen Nahcrichtnseitre "The local")
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Athen (nex) – Schwedische Rechte versuchen offenbar, mittels der Verteilung von Flugblättern an syrische Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos diese von einer Weiterreise in den Norden Europas abzuhalten. Auf einem Flyer, der an dortige Flüchtlinge in einem Lager verteilt wurde, hieß es unter anderem, in Schweden seien der Hijab und Halal-Fleisch verboten. Flüchtlinge wären gezwungen dort in Zelten zu leben. In der Schlagzeile heißt es: „Kein Geld, keine Arbeit, keine Wohnungen“. Weiter ist von „Handgranaten-Angriffen auf öffentliche Plätze“ infolge des starken Flüchtlingszustroms die Rede und einer „sehr hohen Rate an Schießereien und gewalttätiger Bandenkriminalität“.

. Als Verfasser der jüngst verteilten Flugblätter trat der englischen Nachrichtenplattform „The Local“ zufolge eine Gruppe in Erscheinung, die auf die rechtsextreme Partei der „Schwedendemokraten“ Bezug nahm. Diese bestätigte am Montag auch, dass sie eine Kampagne vor Ort gestartet hätte, um den Zustrom von Flüchtlingen aufzuhalten. Der Sprecher der Rechtsextremen, Joakim Wallerstein, erklärte gegenüber der schwedischen Nachrichtenagentur TT, dass seine Partei hinter der Flugblattaktion stehe, nahm aber zu spezifischen Inhalten der Flyer nicht Stellung.

Die Initiative dürfte nicht der einzige Versuch skandinavischer Fremdenfeinde sein, um Flüchtlinge vor einer Weiterreise in eines der nordeuropäischen Staaten zu warnen. Bereits am 8. September hatten vier libanesische Zeitungen Inserate aus Dänemark abgedruckt, in denen Flüchtlinge davor gewarnt wurden, in das nordeuropäische Land weiterzuziehen. Die Inserate hatten die Anti-Flüchtlings-Politik der EU-Mitgliedsstaaten in englischer und arabischer Sprache unterstrichen, darunter strengere Vorschriften zur Gewährung von Sozialleistungen und vorübergehende Aufenthaltsbewilligungen, die einen Familiennachzug ausschließen.