Janoubia
    Syrien: Hisbollah-Kommandantensohn droht nach Waffenverkauf an IS die Todesstrafe

    Die Ermittlungen der syrischen Behörden ergaben, dass die Waffen über libanesisches Territorium zum selbsternannten „Islamischen Staat“ transportiert worden sein mussten. Der IS beherrscht nach wie vor einige Ortschaften an der Front zur Hisbollah, selbst in Qalamoun.

    Die Ermittlungen der syrischen Behörden ergaben, dass die Waffen über libanesisches Territorium zum selbsternannten „Islamischen Staat“ transportiert worden sein mussten. Der IS beherrscht nach wie vor einige Ortschaften an der Front zur Hisbollah, selbst in Qalamoun. (Foto: Hisbollahvideo screenshot)
    Teilen

    Syrische Sicherheitskräfte haben angeblich den Sohn eines hochrangigen Militäroffiziellen der libanesischen Hisbollah wegen des Verkaufs von Waffen der syrischen Armee an Milizen des „Islamischen Staates“ (IS) in Qalamoun verhaftet.

    Beirut (eurasia) – Das libanesische Nachrichtenportal Janoubia berichtete am 1. September, dass der syrische Geheimdienst Mitte August eine Gruppe von Rekruten, die der syrischen Armee angehörigen, vernommen habe. In weiterer Folge ergab sich demnach die Verhaftung eines Libanesen, an den die syrischen Soldaten leichte bis mittelschwere Feuerwaffen verkauft hätten.

    Hisbollah-Logo

    Syrische Sicherheitskräfte identifizierten den Libanesen als Ammar Y. Sh., der Mitglied der Schiiten-Miliz Hisbollah sei. Das Nachrichtenportal Janoubia, welches als der pro-iranischen Partei gegenüber kritisch gilt, berief sich auf eine vermeintliche vertrauenswürdige Quelle im Bekaa-Tal an der Grenze zu Syrien.

    Das Online-Magazin fügte hinzu, dass Ammar Y. Sh. – der älteste Sohn eines hochrangigen Hisbollah-Militärs in der Bekaa-Region – imstande gewesen wäre, nach Syrien problemlos mit Waffen ein- und auszureisen. Der militärische Rang seines Vaters bei der Miliz, die den syrischen Präsidenten al-Assad und seine Regierungstruppen seit Ausbruch des Bürgerkrieges im Kampf gegen sunnitische Rebellen tatkräftig unterstützt, aktuell mit besonderem Fokus auf die Einkesselung von Ahrar al-Scham und al-Nusra-Milizen (syrischer al-Qaida-Ableger) in der Kleinstadt Zabadani, scheint ihm dabei zugutegekommen zu sein.

    Die Ermittlungen der syrischen Behörden ergaben, dass die Waffen über libanesisches Territorium zum selbsternannten „Islamischen Staat“ transportiert worden sein mussten. Der IS beherrscht nach wie vor einige Ortschaften an der Front zur Hisbollah, selbst in Qalamoun. Zudem habe sich die baathistisch-salafistisch angehauchte Miliz punktuell in den libanesischen Bergen von Ras Baalbek verschanzt.

    Bislang lehnte es der syrische Geheimdienst ab, das beschuldigte Hisbollah-Mitglied an die schiitische Partei in Beirut auszuliefern.

    Laut Janoubia informierte Damaskus allerdings die Hisbollah, dass dem Waffenhändler und den übrigen Mitgliedern des Schmugglernetzwerks die Todesstrafe drohe. Diese würde, so sie gefällt werde, in Kürze vollzogen werden.

    Erschienen auf eurasia.de