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Islam-Kritiker in Panik: „Halal-Essen macht muslimisch!“

Ein Politiker der rechtsextremen Schwedendemokraten geht davon aus, dass der Verzehr nach muslimischen Schlachtungsregeln gewonnenen Fleisches die Neigung zur Annahme des Islam fördere.

Ein Politiker der rechtsextremen Schwedendemokraten geht davon aus, dass der Verzehr nach muslimischen Schlachtungsregeln gewonnenen Fleisches die Neigung zur Annahme des Islam fördere. (Foto: adamsmithcafe.com)
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Islam-Kritiker in Panik: „Halal-Essen macht muslimisch!“

Ein Politiker der rechtsextremen Schwedendemokraten geht davon aus, dass der Verzehr nach muslimischen Schlachtungsregeln gewonnenen Fleisches die Neigung zur Annahme des Islam fördere.

Mit einer dringlichen Warnung hat sich ein Politiker der rechtsextremen Schwedendemokraten zu Wort gemeldet. Michael Ohman, der in seiner Partei das Amt des Vorsitzenden des örtlichen Verbandes von Heby bekleidet, einer 13 000-Einwohner-Gemeinde in der Nähe von Uppsala, hat seine Forderung nach einem Verbot von so „Halal“-Fleisch an Schulen gegenüber der Zeitung „The Local“ mit der Aussage begründet: „Wer Halal-Fleisch isst, wird zum Moslem.“

Als „halal“ gilt innerhalb muslimischer Gemeinden Fleisch im Islam zum Verzehr zugelassener Tiere, die nach speziellen, auf den Koran und die Hadithe zurückgehenden Vorschriften und unter Anrufung Gottes geschlachtet wurden.
Auf die Rückfrage des Reporters, ob er damit tatsächlich aussagen wolle, Halal-Fleisch verfüge über magische Kräfte, erklärte Ohman: „Ja. Das ist genau das, wovor wir immer gewarnt haben. Sie führen schleichend überall halal ein.“ Außerdem moniert er, der Schlachtritus bei der Halal-Schlachtung, das Schächten, verstoße gegen die Tierschutzbestimmungen des Landes.

Aussichten auf Erfolg dürfte sein Vorstoß nur bedingt haben. Soziologieprofessor Adrian Groglopo von der Universität Göteborg erklärte gegenüber dem staatlichen russischen Nachrichtensender RT, die Mehrheit der Bevölkerung „unterstützt generell Pluralität“ und auch ein breite Akzeptanz muslimischer Werte. Allerdings gäbe es unter mehreren politischen Parteien ein starkes islamophobes Ressentiment, weshalb die lange Zeit völlig unbedeutenden „Schwedendemokraten“ derzeit mit 20 Prozent der Stimmen rechnen könnten.

In sozialen Medien wurde die Äußerung Ohmans jedoch vor allem mit Humor aufgenommen. „Was passiert, wenn man Halal-Fleisch und koscheres mischt? Wessen Magie ist dann stärker?“, fragte ein Nutzer des Kurznachrichtendienstes Twitter. Ein anderer ergänzt: „Wenn Du wüsstest, wie magisch Halal-Fleisch ist. Oder wie glaubst Du denn, dass es Aladdin geschafft hat, auf einem Teppich zu fliegen?“
Darüber hinaus wiesen Tierschutzexperten den Vorwurf zurück, Halal-Schlachtungen würden Tierschutzbestimmungen verletzen. „Für Halal-Schlachtungen gelten in Schweden die gleichen Vorschriften wie für jede andere Form der Schlachtung“, erklärte Shivar Magdal, Veterinärinspektor beim schwedischen Landwirtschaftsrat, gegenüber der Zeitung Sala Allehanda. „Religion ist für uns nicht relevant, uns geht es nur um den Tierschutz.“

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