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Einseitige Türkei-Darstellung: Britische Medienaufsicht ermittelt gegen russische RT

Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom untersucht zurzeit, ob ein Verstoß des staatseigenen russischen Multichannel-Netzwerks RT gegen die Rundfunkregeln vorliege, weil es die türkische Regierung kritisiert habe, ohne einer Gegendarstellung Raum zu bieten.

(Foto: Screenshot/RussiaToday)
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Untersuchung gegen russischen Sender RT in Großbritannien wegen einseitiger Türkei-Kritik eingeleitet

London (nex) – Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom untersucht zurzeit, ob ein Verstoß des staatseigenen russischen Multichannel-Netzwerks RT gegen die Rundfunkregeln vorliege, weil es die türkische Regierung kritisiert habe, ohne einer Gegendarstellung Raum zu bieten.

Die Behörde teilte mit, dass eine Beschwerde über die am 5. und 23. März ausgestrahlten Ausgaben der eigens für das britische Publikum entwickelten „Going Underground“-Show des englischsprachigen Senders eingegangen sei.

In den besagten Ausgaben wurde die Politik der türkischen Regierung und ihr Umgang mit der kurdischen Bevölkerung kritisiert.

In einer Sequenz der Sendung vom 5. März ist ein Gast zu sehen, der behauptet, dass die Türkei „einen genoiziden Krieg“ gegen die kurdische Bevölkerung führe. Dabei wird einer gegenteiligen Meinung kein Raum geboten.

Die in Großbritannien geltenden Regeln für Rundfunkanstalten sehen vor, dass Sender mit Sitz in Großbritannien – wie eben RT – verpflichtet sind, in ihren Nachrichtensendungen die „Unparteilichkeit“ zu wahren.

Ein Ofcom-Sprecher erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu: „Wir untersuchen zurzeit, ob während der Diskussion in der Sendung über die Politik und Handlungen der türkischen Regierung gegen unseren Grundsatz der Unparteilichkeit verstoßen wurde.“

RT hat in der Vergangenheit bereits 14 Mal Regeln der Ofcom verletzt. Die letzten vier Male fanden im September 2015 statt, in deren Folge RT in der Sendezeit eine schriftliche Erklärung der Medienaufsichtsbehörde verlesen musste.

Das Netzwerk, das sich früher Russia Today nannte, wurde von der russischen Regierung gegründet und ging 2005 an den Start.