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Kurden gegen PKK
Türkei: Fast 50 000 Angehörige kurdischer Bürgerwehren kämpfen gegen die PKK

Der Widerstand gegen die PKK in der kurdischen Bevölkerung wird energischer. Zehntausende Kurden haben sich staatsloyalen Bürgerwehren angeschlossen. Der Vorsitzende des Dachverbandes dieser Bürgerwehren hat auch an der HDP scharfe Kritik geübt.

(Foto: aa)
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Diyarbakır (nex) – Der Vorsitzende der Konföderation der Gemeindebürgerwehren und der Angehörigen der Märtyrer Anatoliens, Ziya Sözen, teilte mit, dass künftig kurdischstämmige Bürgerwehren die kurdische Bevölkerung in der Region vor den Grausamkeiten der Terrororganisation PKK schützen werden.

Sözen erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AA, dass Angehörige der Terrororganisation in einigen Städten der Provinzen Diyarbakır, Şırnak und Mardin Gräben ausheben sowie Moscheen und Schulen in Brand stecken würden und er forderte die sofortige Beendigung dieser Gewaltaktionen.

Sözen betonte, die Bürgerwehrmitglieder seien aktiv an der Bekämpfung der Angehörigen der Terrororganisation beteiligt, würden die Sicherheitskräfte in erheblichem Maße unterstützen und dem Staat ihre Dienste bis zur Beendigung der Operationen mit vollem Einsatz zur Verfügung stellen.

Sözen führte aus, dass mit der Aufnahme von zuletzt 5000 weiteren Personen die Zahl der Angehörigen der Bürgerwehr auf 49 500 gestiegen sei und fuhr fort:

„500 Mitglieder sind arabischstämmige Mitbürger. Fast 95 Prozent sind kurdischstämmig. Momentan unterstützen 1400 Bürgerwehrmitglieder in Sur/Diyarbakır die Sicherheitskräfte während ihrer Einsätze. Auch in Cizre, Silopi und Dargeçit unterstützen zahlreiche Bürgerwehrmitglieder die Operationen. Unsere kurdischstämmigen Bürgerwehrmitglieder schützen die kurdische Bevölkerung vor den Grausamkeiten der Terrororganisation PKK. Unsere Bürgerwehrmitglieder haben klar erkannt, dass die PKK den Kurden und Zaza in der Region nicht dienen und sich deshalb auf der Seite des Staates positioniert. Zurzeit haben sich zahlreiche Mitglieder der Bürgerwehr an vielen Orten verpflichtet, unser Volk vor den Grausamkeiten der PKK zu schützen und zu beschützen.“

Sözen: „Aus der Sicht der Bevölkerung vertritt die HDP auf keinen Fall das kurdische Volk“

Sözen wies darauf hin, dass die Terroristen gegenüber der Bevölkerung in der Region jede Art der Tortur praktizierten, Grausamkeit an den Tag legten und somit den größten Schaden dem kurdischen Volk zufügten. Sözen erklärte, es würde offenkundig, wie weit die Terroristen davon entfernt seien, das kurdische Volk zu verteidigen und führte weiter aus, dass die HDP die Terroristen direkt oder indirekt unterstütze und deshalb aus der Sicht der Bevölkerung niemals das kurdische Volk vertrete. Sözen wies darauf hin, dass es stets kurdische Mitbürger seien, deren Häuser in Brand gesetzt würden und denen der Zugang zum Gesundheits- und Bildungssystem verwehrt werde.

Dies zeige laut Sözen deutlich, dass die Taten der Terrororganisation mit der Sache der Kurden nichts zu tun hätten. „Während unsere Sicherheitskräfte fallen und der HDP eigentlich die Aufgabe zufallen würde, die Situation zu entspannen und eine Lösung der Probleme anzustreben, gießt sie mit ihren Forderungen nach ‚Autonomie‘ und ‚Selbstverwaltung‘ förmlich Öl ins Feuer. Diese Leute handeln weit entfernt von ihrer politischen Verantwortung.

In diesem Zusammenhang sollten der vermeintliche Diensteifer und die Handlungen der Führungskader der HDP, die mit politischer Ethik nicht vereinbar sind, individuell und auf eine deutliche Weise bestraft werden“, so Sözen weiter. „Diese dreiste Haltung sollte nicht unbeantwortet bleiben. Glücklicherweise handelt unser Staat sensibel, ergreift Maßnahmen, um die Mitbürger vor Schaden zu bewahren. Wir hoffen, dass dieses Feuer bald erlischt und das Volk in der Region den Frieden erlangt, den es verdient hat.“

 

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