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Ein Herz für Streuner: Istanbuler Moschee öffnet ihre Tore für Katzen

Mit dem Ausbruch des Winters in der türkischen Metropole Istanbul haben es streunende Tiere schwerer als sonst, einen warmen und schützenden Platz zu finden. Der Imam und religiöse Prediger Mustafa Efe hat deshalb entschieden, die Türen seiner Moschee für die Katzen der Umgebung geöffnet zu lassen.

(Foto: Mustafa Efe/Facebook)
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Istanbul (eurasia) – Mit dem Ausbruch des Winters in der türkischen Metropole Istanbul haben es streunende Tiere schwerer als sonst, einen warmen und schützenden Platz zu finden. Der Imam und religiöse Prediger Mustafa Efe hat deshalb entschieden, die Türen seiner Moschee für die Katzen der Umgebung geöffnet zu lassen.

(Foto: Mustafa Efe/Facebook)
(Foto: Mustafa Efe/Facebook)

Die türkische Stadt Istanbul ist nicht nur bekannt für ihr historisches Erbe und ihre kulturelle wie kulinarische Vielfalt, sondern auch für die vielen in den zahlreichen Winkeln, Gassen und Parkanlagen der Metropole umherstreunenden Katzen. Diese haben es zur kalten Jahreszeit im Winter jedoch schwer und finden in den seltensten Fällen einen schützenden oder warmen Platz, an dem sie sich niederlassen könnten, während es schneit. Der türkische Imam Mustafa Efe von der Aziz Mahmud Hüdayi Moschee im historischen Viertel von Üsküdar nahm sich nun zahlreicher Katzen persönlich an. Solange es draußen schneit und kalt ist, dürfen sie sich in den warmen Räumen seines islamischen Gebetshauses aufhalten.

Das Handeln des Imams sei laut dem Nachrichtenportal „World Bulletin“ Symbol und Ausdruck der Barmherzigkeit, die im Islam – anders als oft behauptet und von extremistischen Ideologen suggeriert – vorherrschend ist und eine zentrale Rolle im sozialen Verständnis der Religion bildet.

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Tiere bilden in der islamischen Praxis einen wichtigen Bestandteil. In der Weltansicht des Islam werden Tiere als Schöpfung Gottes betrachtet, die es mit Respekt zu behandeln gilt. Auch in der osmanischen Kultur wurde dieses Erbe gepflegt. So gab es im Moschee-Komplex einer osmanischen Glaubenseinrichtung nicht selten ein Vogelhaus. Osmanische Behörden achteten darauf, dass Lastpferde oder Kamele nicht zu schwer beladen wurden. Ziel war es, jeglicher Form von Tierquälerei vorzubeugen.

Ein weiteres Beispiel für die vorherrschende Auffassung über die Schutzwürdigkeit von Tieren im Osmanischen Reich ist, dass das türkische Sultanat Schildkröten, die entlang des Bosporus lebten, unter besonderen Schutz stellte.

Unter osmanischen Eliten und wohlhabenden Bürgern galt es als Edeltat, von Jägern gefangene Tiere, etwa Vögel, freizukaufen und diese wieder in ihre Freiheit zu entlassen.